... von Rabindranath Tagore :
Der Eilige geht los, der Kluge wird warten,
der Weise geht in den Garten.
Dieses Zitat spricht mich an, ich nehme den Inhalt eher intuitiv auf und verstehe so, was damit gemeint ist.
Nachdem das Bild eine Weile in mir gewirkt hat, kommen die ersten Gedanken :
Ja, das Eilige, das uns meist völlig unreflektiert handeln lässt, uns in Aktion zwingt, weil es wichtig ist oder notwendig oder weil es sich so gehört.
Stante pede, bloß keine Zeit verlieren ...
Und stelle fest, dieser "eilige" Weg ist wohl auch ein wesentlicher Grund für das, was wir Menschen erreicht haben. Alles muß noch schneller gehen, nein, gehen reicht nicht mehr, rasen ist ein treffenderes Wort. Dabei bleibt keine Zeit mehr, um sich mit der Frage zu beschäftigen, ob das, was so eilig geschehen muß, auch wirklich sinnvoll ist.
Sinnvoll und hilfreich, für mich, für dich, für den Planeten ?
Vielleicht ergeben sich neue Aspekte, wenn ich warte (wie der Kluge im Zitat).
Vielleicht entwickelt sich eine völlig andere Perspektive, wenn ich in den Garten gehe (dito) und vielleicht brauche ich das dann gar nicht mehr, was erst so dringend war.
Um also in den Garten zu kommen, ist es ratsam, wenigstens einen kurzen Moment inne zu halten bevor ich handle, zu reflektieren und mir das Bild des Gartens zu vergegenwärtigen. Wenn an dieser Stelle die Idee des Gartens in mir zur Wirkung kommt, mich aus der Dringlichkeit der Sache also ausspannt (quasi entspannt hat) , dann ist vielleicht der Moment des Loslassens gekommen, und die Pforte in meinen inneren Garten hat sich geöffnet.
Willkommen im Nicht-Handeln-Müssen !