Trauma verarbeitung


Trauma verstehen und integrieren

In den vergangenen 20 Jahren hat die wissenschaftliche Forschung zu den Auswirkungen von Traumata viele neue therapeutische Behandlungsmöglichkeiten hervorgebracht. Doch zunächst geht es auch hier um die Fragestellung :

Was ist denn ein wirkliches Trauma ?

Bei besonders herausragenden und dramatischen Erlebnissen wie z.B. schweren Unfällen, Vergewaltigung, Kriegserlebnissen oder Naturkatastrophen wird wohl kaum bezweifelt, dass solche Erfahrungen für die allermeisten Menschen problematische Folgen nach sich ziehen kann.

 

Sich

          gefangen

                                fühlen


Allerdings zeigt sich auch bei solch schwerwiegenden Ereignissen, dass einige Menschen daraus relativ unbeschadet hervorgehen. Hier hatte die Forschung ein besonderes Augenmerk darauf, wie eben diese Personen die auch für sie schlimmen Erlebnisse bewältigt haben, ohne in der Folgezeit eine Störungssymptomatik zu entwickeln.

Aber es wurde auch deutlich, dass für viele Menschen subjektiv gesehen wesentlich weniger schwere Erlebnisse langanhaltende und die Lebensqualität beeinträchtigende Störungen hervorrufen können. Somit hat die Frage danach, was ein Trauma ist bzw was ein solches verursachen kann, gezeigt, dass es sich um ein sehr großes, weitgefächertes Spektrum handelt.

Kindheitsgeschichte

Eine wichtige Rolle spielen hier die lebensgeschichtlichen Voraussetzungen, die eine Person mitbringt. Wenn jemand als Kind in einem relativ stabilen Umfeld geborgen aufwachsen konnte und daraus eine zuversichtliche Haltung in die eigenen Qualitäten und Fähigkeiten entwickelt hat, wird er/sie sehr wahrscheinlich ein belastendes Erlebnis besser verarbeiten können.

Mit dem Blick auf die Kindheit zeigt sich allerdings bei einem großen Anteil der Bevölkerung , dass die Bedingungen für die Entwicklung von Selbstvertrauen, stabiler Bindung und Eigenfürsorge eher ungünstig gewesen sind.

 

Wenn bereits in der Kindheit ständige belastende Erfahrungen ohne sicheres, stabilisierendes Umfeld gemacht wurden, dann werden mit hoher Wahrscheinlichkeit spätere Belastungen im Erwachsenenleben schlechter zu bewältigen sein.

 


Traumaintegration

Folglich geht es in der therapeutischen Arbeit mit Menschen, die an Symptomen leiden, die oft nicht in den aktuellen Ereignisrahmen passen, darum, sich um eine nachträgliche Integration von "alten" Belastungen aus der (frühen) Kindheit zu kümmern. Das bedeutet zunächst, sich als erwachsener Mensch der Zusammenhänge zwischen frühen traumatisierenden Erfahrungen und heutigen (bislang unerklärlichen) Symptomen bewusst zu werden. Zudem ist es notwendig die alten verletzenden Erfahrungen körperlich und emotional zum Ausdruck bringen zu können und gleichzeitig neue, positive Erlebnisse verfügbar zu machen, sowohl imaginativ, als auch aus der Orientierung hin auf die Stärken von erworbenen Ressourcen.